Interkultureller Austausch mit Azubis aus Frankreich
Im Rahmen eines Austauschprogramms zwischen deutschen und französischen Auszubildenden konnte unsere Ausbildungsabteilung Ende letzten Jahres spannenden Besuch empfangen: vier Gäste aus unserem Nachbarland lernten in unserer Schülergießerei den gesamten Wertschöpfungsprozess einer Gießerei kennen und konnten selbst tätig werden. Unter Anleitung von erfahrenen Auszubildenden aus unserem Haus fertigten sie ihre eigenen Gussteile. Besonderes Highlight war die Herstellung des Chemnitzer Karl-Marx-Kopfes im Miniaturformat – eine symbolische Vorbereitung auf das Kulturhauptstadtjahr 2025 in Chemnitz.
Die Teilnehmer waren von der Faszination des Gießprozesses begeistert und erlebten live, wie Metall geschmolzen und in Formen gegossen wird. Neben der praktischen Arbeit vermittelten wir ihnen auch physikalische und chemische Prozesse der Gießereitechnik, was den Austausch zu einer wertvollen Lernerfahrung machte.
Im Anschluss ging es für die Auszubildenden ins Ausbildungszentrum für Zerspanungstechnik und Metallgrundlagenbildung, wo sie einen weiteren wichtigen Bereich der industriellen Ausbildung kennenlernten. Vom Zeichnungslesen bis hin zur Herstellung einfacher Bauteile erhielten die französischen Gäste spannende Einblicke in die Welt der mechanischen Bearbeitung. Ziel war es, am Ende des Projekts einen Sockel zu fräsen und diesen mit dem gegossenen Karl-Marx-Kopf zu verbinden. Das Ergebnis war beeindruckend – alle Teilnehmer konnten mit schönen, handwerklich gelungenen Ergebnissen stolz auf ihre Arbeit zurückblicken.
Der Austausch bot für beide Seiten eine einzigartige Gelegenheit, interkulturelle Beziehungen zu fördern und die unterschiedlichen Bildungssysteme beider Länder besser zu verstehen. Organisiert wurde er zum sechsten Mal gemeinsam von der IHK Chemnitz, dem Beruflichen Schulzentrum (BSZ) für Technik III in Chemnitz, der Siemens AG sowie der Saint-Joseph-La Salle-Schule in Lorient (Frankreich). Wir beteiligen uns seit zwei Jahren an dem Programm, ein Gegenbesuch unserer Auszubildenden in Lorient ist in Planung.
Zu Beginn des Austauschs hatten die Franzosen bereits mehrere Tage am BSZ für Technik III verbracht, um einen tiefen Einblick in das duale Ausbildungssystem in Deutschland zu erhalten. Sie sollten verstehen, wie Theorie und Praxis im deutschen Bildungssystem miteinander verknüpft sind. Die Abschlussveranstaltung bei der Siemens AG war für die vier französischen Austauschschüler eine tolle Gelegenheit, ihre Projekte und Ergebnisse zu präsentieren. Dabei stellten sie unter anderem das Projekt des Karl-Marx-Kopfes sowie ihre Erlebnisse in den Bereichen Elektrotechnik und Gießerei vor.
Dieser Austausch war ein voller Erfolg, und wir möchten uns herzlich bei der IHK Chemnitz bedanken, dass wir auch in diesem Jahr wieder Teil dieses bereichernden Programms sein durften.